Jeden verdammten Scheißtag in unserem Leben versuchen wir zu
überstehen. Alles lassen wir über uns ergehen, jeden Schmerz, jeden Stress,
jeden Ärger, immer mit der Hoffnung im Hinterkopf, dass sich irgendwann einmal
etwas ändert. Schlimmer als jetzt kann es ja nicht mehr werden. Tränen müssen
auch irgendwann wieder verschwinden. Entweder sie fallen durch die Luft und
platschen auf den Boden, oder aber sie trocknen auf der Gesichtshaut fest, sodass
man noch spüren kann, welchen Weg sie auf der Wange gewählt hatten.
Und wir entwickeln Bilder in unseren Köpfen von lachenden
Gesichtern, von Traumpartnern, von Liebe und Zuneigung, von Freiheit und
Zufriedenheit. Es entstehen Vorstellungen für unsere Zukunft und der Wunsch,
dass wir irgendwann einmal ein Leben führen können, das nicht von so viel
Einsamkeit und Trauer geprägt ist. Ein Leben, wie man es sich immer vorgestellt
hat. Vielleicht der Traum, eine Familie zu gründen, zu heiraten oder an den
Strand zu fahren und ins Wasser zu rennen?!
Doch was bilden wir uns ein?
Dass es einfacher wird?
Dass uns irgendwann das Glück in die Arme fällt?
Wir erwarten viel zu viel. Wie heißt es so schön? - „Das
Leben ist kein Ponyhof“
Wahrscheinlich sind es einfach die Gedanken an bessere
Zeiten, die uns ein bisschen mehr Zuversicht und damit auch Freude schenken. Hoffnung
als ein positives Gefühl. Freude auf etwas, das einen erwarten könnte. Schöne
Vorstellungen von Zeiten, die geprägt sind von Glück und Liebe.
Ich weiß, dass irgendwann alles besser wird, wenn es im
Leben gerade mal nicht gut läuft, aber wird es je eine Zeit geben, in der man
wunschlos glücklich ist und die nie ein Ende nimmt?
Daran zweifle ich noch…
Vielleicht muss man dann aber wenigstens nicht mehr weinen,
weil man Menschen bei sich hat, die einem die Tränen aus dem Gesicht wischen.