Freiheit.
Nun kann mir keiner mehr etwas vormachen. Endlich
spüre ich sie am eigenen Leib und verstehe ihren tieferen Sinn, welcher mir
alles Glück dieser Welt offenbart.
Endlich bin ich frei, atme ein und aus, liebe die
Luft, wie sie in meine Lungen strömt und dort ihr Unwesen treibt. Es ist eine
tolle Vorstellung, wie ein außerhalb meines Körpers existierender Stoff
plötzlich ein Teil von mir ist, sich mit meinem Blut vermischt und durch meine
Adern fließt, um mir das Leben zu ermöglichen. Ausatmen. Dann ist plötzlich was
von mir da draußen und wird durch den Wind mit all den anderen Stoffen vermischt,
die so in der Luft herumfliegen, während ich am Straßenrand auf einem Hügel
stehe und die Schönheit des Moments genieße. Frei von Stress, Hektik und
Streit, ohne Liebe und Gefühle, nur mit dem Gedanken im Hinterkopf, die besten
Freunde zu haben.
Es ist die Zeit meiner Rebellion. Als Kinder
schworen wir uns, nie etwas zu machen, was nicht den Normen entspricht. Niemals
Alkohol, keine Drogen, das übliche Geplänkel. Doch unsere Generation Y wuchs in
eine Zeit hinein, die den Drang nach solchen „Helfern“ geradezu herausfordert. Schule
stresst und man hat sonstige Probleme, da hilft einem der ein oder andere
Exzess, mal wieder alles zu vergessen. Wir waren immer viel zu lieb. Gerade
Mädchen sind klischeebehaftet, da sie sich immer an die Regeln halten mussten. Und
dann folgt irgendwann die benannte Zeit, in der man sich selbst das Gegenteil
beweisen muss. Man macht Dinge, die man selbst noch vor wenigen Monaten nicht
von sich selbst erwartet hätte. Aber warum damit aufhören? Es gehört zu uns. Zu
dieser Zeit. Zu unserer Generation. Lieber mache ich eine Nacht drauf, als mich
ritzen zu müssen, weil die Probleme mir so anhängen. Ich finde darin Wege der
Besserung für mich selbst. Früher war ich nett (was nicht heißen soll, dass ich
es heute nicht mehr bin) und ich hielt mich an die Regeln. Der Dank meines
Schicksals war es zu dieser Zeit, mir immer wieder Unglück entgegenzubringen. Doch
ich lerne daraus, mache ein paar Dinge, die keiner von mir erwartet, und schon
geht es mir selbst richtig gut. Dann bin ich endlich ich selbst. Und das
verleiht Freiheit. Am allerschönsten ist es, diese Zeit mit einem Menschen
zusammen zu durchleben und gemeinsam über die Veränderungen lachen zu können. Wir
alle sagen, dass es unser Ausgleich ist, über die Stränge zu schlagen. Und nun
kann ich endlich leben, ohne das ständige Verlangen meines Herzens nach einer bestimmten
Person. Es will nun sogar viel mehr, nämlich all die Menschen, welche mir
wirklich das Gefühl geben, einen Wert zu haben und die bei mir sind, wann immer
ich sie brauche, um mit ihnen stundenlang zu lachen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen