Heute bin ich mal dran. Also ich bin Lydi, mehr braucht ihr nicht
wissen. Ich wurde von Tini angehalten, heute mal was zu schreiben. Da mir
überhaupt nichts eingefallen ist, womit ich euch belustigen kann, greife ich
doch einfach mal das Thema von gestern auf. Sinn des Lebens.
Da fragt man sich doch manchmal ernsthaft, was es bringt circa 80
Jahre auf dieser scheiß Welt zu sein, in der jeder an sich denkt und facebook
immer mehr Kontrolle über uns gewinnt. Was hat es der Menschheit gebracht, dass
ich da war? Was will sie mit mir? Einem kleinen, unscheinbaren Dorfkind?
Was ist mein Sinn des Lebens? Nein, nicht Liebe, Familie, Freunde.
Es ist die Freiheit. Wisst ihr was ich meine? Es ist dieses Gefühl, draußen zu
sein und an nichts denken zu müssen. So richtig draußen. Dort, wo keiner ist,
dort wo du alleine bist. Ob nachts oder tagsüber. Das bringt mich so zur Ruhe,
das lässt mich vergessen, was sonst so los ist.
Ich will nicht, dass ihr denkt, dass ich die Liebe, meine Familie
oder meine Freunde nicht zum leben brauche. Sie sind das wichtigste, was es
überhaupt gibt, das steht fest. Aber was wäre mein Leben, ohne mal abschalten
zu können? Ohne mal Zeit für mich selber zu haben und das zu tun, was ich will?
Ich glaube, dann könnte ich gegenüber den anderen nicht mehr sein, wie ich bin.
Ich weiß nicht, ob das jeder so nötig hat wie ich. Ich denke, jeder hat seinen
eigenen Sinn des Lebens.
Und mein Ziel ist es auch, am ende irgendwo glücklich zu sein,
sagen zu können, dass man etwas geschafft hat und sich selbst treu geblieben
ist. Ich will etwas erleben, ich will reisen überall hin. Ich will zur Ruhe
kommen und mich mit dem zufrieden geben, was ich habe. Ich will nicht der Typ
Mensch sein, der allem Materiellen hinterherjagt und sich einbildet, ohne ein
iphone nicht leben zu können. Ich will mich über die kleinen Dinge freuen
können. So kitschig wies klingt, aber es ist einfach so. Ich möchte immer
Menschen um mich haben, die ich liebe und die mir helfen und andersherum.
Tini schrieb gestern „Man sollte vor dem Tod sagen können, dass es
doch gar nicht so sinnlos war, wie man es in schlimmen Situationen gedacht
hat.“ Den Satz fand ich richtig genial, denn es stimmt doch. Klar, es gibt
diese schlimmen Situationen, in denen man denkt, es geht nicht mehr. Aber dann..
Dann kommen wieder tage, in denen man sich so sehr wünscht, dass das leben nie
aufhört.
Das Leben ist viel zu kurz. Kaum ist man da, ist man schon wieder
weg. Selbiges gilt für diesen Text hier. Der, der bis hier runter gekommen ist,
ohne einzuschlafen bekommt einen Daumen.
Man sieht sich.
Ich hab dich lieb, Tini! <3
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