Ich lausche meinem Lieblingslied eines altbekannten Freundes
meiner Seele. Wer das ist? Das tut nichts zur Sache. Tatsache ist, dass er ein
Mann ist und von Liebe singt. Er möchte in den Armen seiner Geliebten sterben.
Und ich? Ich höre dieses Lied und muss weinen, weil es einen Teil meines Lebens
ausmacht. Weil es mich zurück in die Zeit bringt, als noch alles ganz rosa,
pink und magenta war, als noch Schmetterlinge durch meinen Körper flatterten
und ich in einer anderen Welt lebte. Eine Zeit, in der die Liebe mich regierte.
Und nun? Ich stimme mit ein, weil ich glücklich bin,
zumindest ein bisschen und weil der Mann singt, dass glückliche Tränen laufen
dürfen. Wir singen ein Duett, der Freund meiner Seele und ich. Um uns ist alles
erfüllt von Wärme.
Damals liebte ich einen, der den altbekannten Freund meiner
Seele gern mochte und deswegen begann auch meine Seele, den Sänger zu mögen,
weil es eben IHM gefiel und ER mir diesen Künstler zeigte.
Und heute? Heute bin ich enttäuscht wurden von der großen
Liebe. Aber ich konnte nicht in die Zukunft blicken. Man kann nur Einsicht in
die Vergangenheit nehmen und diese sagt mir, dass ich bei diesem Lied glücklich
war und wieso sollte ich es nicht auch jetzt sein? Auch wenn ich nicht mehr
liebe, auch wenn ich IHN nicht mehr liebe. IHN, der mir diesen Sänger gezeigt
hat. Wieso sollte ich darauf verzichten, bei diesem Lied glücklich zu sein.
Nur glückliche Tränen dürfen laufen, nicht aber
unglückliche.
Also höre ich weiter und singe mit ihm, mal eine Terz
drüber, mal eine darunter und es tut gut.
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