10.04.2014

Freiheit

Freiheit.
Nun kann mir keiner mehr etwas vormachen. Endlich spüre ich sie am eigenen Leib und verstehe ihren tieferen Sinn, welcher mir alles Glück dieser Welt offenbart.
Endlich bin ich frei, atme ein und aus, liebe die Luft, wie sie in meine Lungen strömt und dort ihr Unwesen treibt. Es ist eine tolle Vorstellung, wie ein außerhalb meines Körpers existierender Stoff plötzlich ein Teil von mir ist, sich mit meinem Blut vermischt und durch meine Adern fließt, um mir das Leben zu ermöglichen. Ausatmen. Dann ist plötzlich was von mir da draußen und wird durch den Wind mit all den anderen Stoffen vermischt, die so in der Luft herumfliegen, während ich am Straßenrand auf einem Hügel stehe und die Schönheit des Moments genieße. Frei von Stress, Hektik und Streit, ohne Liebe und Gefühle, nur mit dem Gedanken im Hinterkopf, die besten Freunde zu haben.

Es ist die Zeit meiner Rebellion. Als Kinder schworen wir uns, nie etwas zu machen, was nicht den Normen entspricht. Niemals Alkohol, keine Drogen, das übliche Geplänkel. Doch unsere Generation Y wuchs in eine Zeit hinein, die den Drang nach solchen „Helfern“ geradezu herausfordert. Schule stresst und man hat sonstige Probleme, da hilft einem der ein oder andere Exzess, mal wieder alles zu vergessen. Wir waren immer viel zu lieb. Gerade Mädchen sind klischeebehaftet, da sie sich immer an die Regeln halten mussten. Und dann folgt irgendwann die benannte Zeit, in der man sich selbst das Gegenteil beweisen muss. Man macht Dinge, die man selbst noch vor wenigen Monaten nicht von sich selbst erwartet hätte. Aber warum damit aufhören? Es gehört zu uns. Zu dieser Zeit. Zu unserer Generation. Lieber mache ich eine Nacht drauf, als mich ritzen zu müssen, weil die Probleme mir so anhängen. Ich finde darin Wege der Besserung für mich selbst. Früher war ich nett (was nicht heißen soll, dass ich es heute nicht mehr bin) und ich hielt mich an die Regeln. Der Dank meines Schicksals war es zu dieser Zeit, mir immer wieder Unglück entgegenzubringen. Doch ich lerne daraus, mache ein paar Dinge, die keiner von mir erwartet, und schon geht es mir selbst richtig gut. Dann bin ich endlich ich selbst. Und das verleiht Freiheit. Am allerschönsten ist es, diese Zeit mit einem Menschen zusammen zu durchleben und gemeinsam über die Veränderungen lachen zu können. Wir alle sagen, dass es unser Ausgleich ist, über die Stränge zu schlagen. Und nun kann ich endlich leben, ohne das ständige Verlangen meines Herzens nach einer bestimmten Person. Es will nun sogar viel mehr, nämlich all die Menschen, welche mir wirklich das Gefühl geben, einen Wert zu haben und die bei mir sind, wann immer ich sie brauche, um mit ihnen stundenlang zu lachen.

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