28.01.2013

how it's supposed to be...


Jeden verdammten Scheißtag in unserem Leben versuchen wir zu überstehen. Alles lassen wir über uns ergehen, jeden Schmerz, jeden Stress, jeden Ärger, immer mit der Hoffnung im Hinterkopf, dass sich irgendwann einmal etwas ändert. Schlimmer als jetzt kann es ja nicht mehr werden. Tränen müssen auch irgendwann wieder verschwinden. Entweder sie fallen durch die Luft und platschen auf den Boden, oder aber sie trocknen auf der Gesichtshaut fest, sodass man noch spüren kann, welchen Weg sie auf der Wange gewählt hatten.
Und wir entwickeln Bilder in unseren Köpfen von lachenden Gesichtern, von Traumpartnern, von Liebe und Zuneigung, von Freiheit und Zufriedenheit. Es entstehen Vorstellungen für unsere Zukunft und der Wunsch, dass wir irgendwann einmal ein Leben führen können, das nicht von so viel Einsamkeit und Trauer geprägt ist. Ein Leben, wie man es sich immer vorgestellt hat. Vielleicht der Traum, eine Familie zu gründen, zu heiraten oder an den Strand zu fahren und ins Wasser zu rennen?!
Doch was bilden wir uns ein?
Dass es einfacher wird?
Dass uns irgendwann das Glück in die Arme fällt?
Wir erwarten viel zu viel. Wie heißt es so schön? - „Das Leben ist kein Ponyhof
Wahrscheinlich sind es einfach die Gedanken an bessere Zeiten, die uns ein bisschen mehr Zuversicht und damit auch Freude schenken. Hoffnung als ein positives Gefühl. Freude auf etwas, das einen erwarten könnte. Schöne Vorstellungen von Zeiten, die geprägt sind von Glück und Liebe.
Ich weiß, dass irgendwann alles besser wird, wenn es im Leben gerade mal nicht gut läuft, aber wird es je eine Zeit geben, in der man wunschlos glücklich ist und die nie ein Ende nimmt?
Daran zweifle ich noch…
Vielleicht muss man dann aber wenigstens nicht mehr weinen, weil man Menschen bei sich hat, die einem die Tränen aus dem Gesicht wischen. 




20.01.2013

schmerz lass nach.

Dieses Datum, dieses verdammte Datum.
Wie ein Tag das ganze Leben eines Menschen verändern kann...
Der 20.01.2006, das war mein schrecklichster Tag. Einer, an dem ich dachte, dass das Leben nun vorbei wäre, weil mir gesagt wurde, dass ich unheilbar krank bin. Als kleines naives Kind denkt man natürlich gleich an das Ende. Was weiß man schon von dieser verdammten Welt? Mit 8 Jahren kann man wahrscheinlich noch nicht einmal richtig einschätzen, was tot sein bedeutet. Doch stellt man sich darunter etwas Schreckliches vor. Da fließen die Tränen von ganz allein. Und die Angst, sie ist der ständige Begleiter.

Ein paar dünne Arme, ein zierliches Mädchen. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht und sitzt nun auf einer Untersuchungsliege. Mindestens achtmal ziehen sie ihr das Blut aus den Adern. Die Nadel immer wieder in die gleiche Stelle gestochen. Schmerzen und Angst überkommen sie. Die Einstichstellen werden ganz blau. Überall kleben Pflaster mit bunten Figuren darauf. Sollten die sie etwa aufmuntern? Sechs verschiedene Ärzte rennen um sie herum, jeder untersucht etwas anderes. Die Kleine sieht nur in das grelle Licht über ihr. Es strahlt ihr in das blasse Gesicht. Alles muss sie über sich ergehen lassen.
Und dann sagen sie ihr, sie brauch nun jeden Tag mehrere Spritzen eines Stoffes, der sie am Leben hält. Ein Leben lang. Sie weint nächtelang, sie liegt in ihrem sterilem Bett und hört anderen Kindern beim Schreien zu und immerzu muss sie sich fragen: "Warum ich?".

Sicher erging es jedem so, der das gleiche Schicksal hatte.
Heute kann ich richtig leben. Ich fühle mich gesund, ich lebe, obwohl ich doch eine Last mit mir herum trage, die mein Leben anders macht, als das eines normalen Menschen. Was bleibt einem schon anderes übrig, als das Beste draus zu machen?



18.01.2013

punkt, punkt, komma, strich.

Wie gern würde ich euch mehr berichten. Aber in dieser verdammten Welt gibt es nichts mehr, über das ich noch gern schreiben beziehungsweise reden würde.
Die Schule lässt mir keine Zeit mehr, einen eigenen Gedanken zu verschwenden.
Aber wir haben es fast geschafft. Umso mehr freue ich mich auf den Februar. Endlich wieder Ski fahren, endlich wieder kalten Wind im Gesicht, endlich wieder fühlen, dass ich noch am Leben bin.
Mit dem Sommer wird immer alles besser, so ist es zumindest bei mir.
Der Winter ist so grau, wie das, was er mit sich bringt. Aber bald ist es geschafft. Bald atmen wir alle auf.

Heute kam mal wieder ein Brief aus Afrika! Pauline schrieb. Das bereitet mir Freude.
Außerdem geht's dann ins Kino und es ist endlich Wochenende! Und ich dachte, die Woche würde nie vergehen. Jetzt ist alles vergessen.


11.01.2013

sunlight

Und die Sonne schien.
Sie erwärmte mich und mein Inneres.
Endlich können wir aus unserem Winterschlaf erwachen,
endlich wieder Licht sehen.








10.01.2013

Der gute alte Heinrich schrieb...

Liebe! Sie ist die höchste aller Leidenschaften. Ihre weltbezwingende Stärke besteht aber in ihrer schrankenlosen Großmut, in ihrer fast übersinnlichen Uneigennützigkeit...Für sie gibt es kein Gestern, und sie denkt an kein Morgen...Sie begehrt nur des heutigen Tages, aber diesen verlangt sie ganz, unverkürzt, unverkümmert...Je wilder sie brennt, desto früher erlöscht sie...Aber das hindert sie nicht, sich ihren lodernden Trieben ganz hinzugeben, als dauerte ewig dieses Feuer...“ - Heinrich Heine zu Romeo und Julia (Shakespeare)





05.01.2013

Wehtun...


Wieso unterscheiden wir unsere Gesellschaft? Wieso gibt es Menschen in dieser Welt, deren Leben keinen Wert besitzt und denen wir keine Achtung schenken? Menschen, über deren Tod keiner traurig wäre. Wieso gibt es noch Menschen auf diesem zivilisierten Planeten, die wegen Hungersnot oder Flüssigkeitsmangel sterben müssen? Warum lassen wir es zu, dass Menschen ihr letztes Hab und Gut verlieren, nur weil andere das Bedürfnis haben, sie zu bestehlen.
Uns wurde das Leben geschenkt, damit wir dessen Schönheit erkennen und schätzen lernen, damit diese Welt von uns verändert werden kann. Wir sind geschaffen, um die uns weitergegebene Liebe unserer Eltern ebenfalls zu vervielfachen. Neue Kinder für diese Welt. Ergebnisse der Liebe.
Und ich frage mich, wieso die Liebe in uns verschwindet. Wieso der Mensch seinen Nächsten nicht mehr respektiert, warum Unterschiede zwischen Schwarz und Weiß gemacht werden, warum Religion eine Rolle spielt, ob man einen Menschen gern hat oder nicht und so weiter…
Dafür leben wir nicht. Das Leben ist nicht dafür vorbestimmt, dass wir uns gegenseitig verabscheuen, nur weil die Ansichten verschieden sind. Ein jeder von uns ist Mensch. Wir alle bestehen aus Fleisch und Blut, wir alle atmen die gleiche Luft ein und aus und uns allen wurde mit dem Leben das schönste Geschenk gegeben. Es ist egal, ob wir jung oder alt sind, hässlich oder bildhübsch, egal ob wir krank oder gesund sind, ob unsere Hautfarbe schwarz oder weiß ist, ob wir eine Behinderung haben, ob wir schlau oder dumm sind, egal, was wir gerne mögen und an was wir glauben. Das alles ist egal. Weil es gut ist, dass wir verschieden sind. Das findet ihr doch sicher auch schön, oder? Aber warum versteht denn keiner, dass das eben genannte alles egal ist? Kein Mensch dieser Welt ist perfekt. Keiner.
Und wenn die zukünftigen Frauen nun Kinder gebären, dann ist es keine Liebe mehr, die an sie weitergegeben wird. Es ist einzig und allein Abscheu. Abscheu gegenüber den Menschen, die anders sind. Toleranz spielt keine Rolle mehr in dieser Welt.
Jetzt macht euch mal Gedanken…

Warum müssen wir uns so wehtun?
Warum reißen wir uns die Seelen aus dem Leib?
Und warum müssen wir uns immer so wehtun?