25.07.2012

Aus und vorbei...


Die Sonne drückt ihre Hitze auf mich hinab. Ich laufe mit meinem Hund die Straße entlang in Richtung Wald. Ein flaches Wolkenmeer zieht sich über den Himmel. Ein Lied läuft und die Grillen scheinen es mit ihrem Gezirpe übertönen zu wollen, aber sie schaffen es nicht, ich singe mit: Was soll ich davon halten? Ich weiß es nicht genau. Es waren große Stücke, jetzt bleibt nur Schutt und Staub.
Ich weine, schreie ganz laut, aber es hört ja zum Glück keiner und dann frage ich mich, was das alles soll. Bei mir klingt nicht der Regen wie Applaus, nein, es sind die Tränen, die vielen tausend Tränen. Sie rollen über mein Gesicht und nicht einmal dieses Lied kann mir noch helfen, aus diesem Loch zu entkommen. Der Hund läuft im Takt, als würde sie alles mitfühlen. Die pralle Sonne lässt mich innerlich verbrennen. Ich komme am Wald an. Dank meinen neuen Schuhen, habe ich mir die Ferse aufgerieben. Der Schmerz zieht sich durch meinen ganzen Fuß, aber es ist mir egal. Ich scheine nichts mehr zu spüren, außer meinen überhitzten Kopf, der sich die ganze Zeit darüber Gedanken macht, was er denn hätte anders machen müssen. Er sucht alle Fehler bei seiner Besitzerin, die da mit verschmiertem Gesicht durch den Wald rennt und keine Ahnung hat, wieso sie überhaupt noch lebt.
Ich betrachtete meinen Jutebeutel: Wenn man die Augen zu macht, klingt der Regen wie Applaus, steht darauf geschrieben. Kann man da nicht einfach den Regen mit Tränen ersetzen? Meine schlimmste Vorstellung hat sich bewahrheitet. Er hat eine Andere. Jetzt, genau jetzt. Ich war so glücklich, ich habe endlich mal Zeit für mich und es wurde mir mit einem Mal zerstört. Was habe ich falsch gemacht in meinem Leben, dass mir das passiert? War ein ganzes Jahr für umsonst? Wieso nicht ich? All das frage ich mich, aber es wird wohl nie eine Antwort darauf geben. Ich bin doch selber Schuld, kein Selbstbewusstsein, immer ängstlich und zurückhaltend, wenn es darum geht, jemanden kennenzulernen. Kann man diese Stufe nicht einfach weglassen? Wenn man erstmal mein Vertrauen hat, dann bin ich offen und habe keine Angst mehr.
Ich schaue zu, wie mein Leben verfliegt, grausame Leere ist in mir. Keiner ist da, der mich retten kann, alle sind im Urlaub und ich bin allein in diesem Aschehaufen der Liebe. Der Haufen Asche, der anstelle meines verbrannten Herzens bleibt. Durch die Flammen des Schicksals verstorben.

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